Baumgarten
Stadtkind
Fünf in 22

Café – Restaurant

„Ich bin ein Kind der Stadt. Die Leute meinen und spotten leichthin über unsereinen dass solch ein Stadtkind keine Heimat hat.“ schrieb Anton Wildgans, der im Café Beethoven wie das „Stadtkind” damals hieß, Stammgast war. Das heutigen „Stadtkind” knüpft an das legendäre Café Ecke Universitätsstraße und Landesgerichtsstraße an. Es zitiert Anton Wildgans und ist gleichzeitig Programm. Wo einst Literaten verkehrten, bietet es heute eine Lebensbühne für UrbanistInnen des 21. Jahrhunderts.

Vor dem „Stadtkind“ befand sich hier in den 1970er-Jahren auf zwei Geschossen das legendäre „Flip“ – ein Laden, in dem man um wenig Geld US-Mode aus den 1960ern erstehen konnte. Danach folgte der Reihe nach eine Unzahl von Lokalen, die sich alle aber nur ziemlich kurz hielten.

Nach dem Umbau entstand durch das Entfernen der Trennwände und das Auswechseln der tragenden Mittelmauer ein sechs Meter hoher Gastraum mit Bar und Schankbereich. Die neue Raumordnung bringt Übersichtlichkeit, die bis zur Decke mit hellem Birkenholz verkleideten Wände erzeugen Kompaktheit ohne rustikal zu wirken.

Roland Rainer’s Stadthallen-Stühle, Spiegel, schwarze Lederbänke und dunkler Terrazzo-Fußboden vermitteln in Kombination mit der extremen Raumhöhe ein Gefühl urbaner Gelassenheit. An die stromlinienförmige Holzbar anschließend folgt ein eingeschossiger Raum mit einer Verbindungstüre zum Servicebereich. Die Empore im Halbstock beherbergt den Nichtraucherbereich. Sie stellt zugleich das Verbindungsglied zu dem winkelförmigen Großraum im Obergeschoß dar, den man über eine einläufige Treppe erreicht.

Projektdetails

Cafe mit 350 mNutzfläche
Wien 1010, Universitätsstrasse 11

Bauzeit:  2012–2013

Bauherr: Fischer & Fischer Ges.m.b.H.
Tischlerarbeiten: Wohnhandwerk Stemmer
Fotografie: Rupert Steiner